Mein persönlicher Zugang zum Thema ...
[...] Als es zu entscheiden galt, welchen Schultyp ich ab der 3. Klasse
besuchen wollte, wählte ich den realistischen Zweig mit ergänzendem
Unterricht in Biologie und Physik. Obwohl ich in fast allen Fächern
gut war, zählte Mathematik schon damals zu meinen Lieblingsfächern
und ich wollte mich gern mehr darin und in die Naturwissenschaften
vertiefen.
Mein Interesse an Mathematik steigerte sich im Lauf der Schulzeit
noch (wir hatten eine sehr gute Mathematik-professorin), ich genoss
die Hausübungen, war enttäuscht, wenn eine Mathematikstunde
entfiel und maturierte – wie könnte es anders sein –
in Mathematik mündlich, und insgesamt mit Auszeichnung.
Dennoch war nie überlegt worden, ob ich mich bei einer Mathematik-Olympiade
beteiligen wollte. Gab es das Angebot an unserer Schule nicht, hatte
ich zu wenig Selbstvertrauen, nachzufragen – ich weiß
es nicht mehr. [...]
... und was sich daraus verallgemeinern lässt
Nach wie vor gilt:
- Analysen von aktuellen Mathematikschulbüchern zeigen, dass
Mädchen/Frauen immer noch nicht jenen Platz erhalten, der ihnen
zusteht: während die SchülerInnen von Gauß, Euler,
Euklid, Pythagoras etc. lesen oder auch von anderen, nichtmathematischen
„großen Männern“ bleiben „große
Frauen“ und insbesondere Mathematikerinnen unsichtbar;
Mädchen/Frauen werden sprachlich nicht sichtbar gemacht (wenn
z.B. nur von Schülern die Rede ist); sie kommen in den Texten
nicht auf ihre 50% und sie erhalten wesentlich weniger berufliche
Identifikationsangebote. Die Auszählung eines Mathematikschulbuches
einer 5. Schulstufe listete folgende Berufe für Frauen auf: Schneiderin
5x, Fr. Eilig und Fr. Fleißig (sic!), die arbeiten und bei der
Tabelle mit den bei Mädchen beliebtesten Lehrberufen werden Bürokauffrau,
Friseur (sic!), Köchin angeführt.
[...]